Einschlafen und Aufwachen 2.0: Von Schäfchen und Weckern aus der Hölle

Veröffentlicht am 20.05.2015

Schlafen. Für die einen die schönste Beschäftigung am Ende des Tages, für die Nachteulen eher ein ungeliebtes Pflichtprogramm – auferlegt von Körper und Geist. Dass der Schlaf absolut notwendig und zu unserem gesundheitlichen Wohlbefinden beiträgt, lässt sich medizinisch allerdings nicht von der Hand weisen. Und allein aus eigener Erfahrung heraus wissen wir, dass wir uns alle besser und fröhlicher fühlen, wenn wir gut und ausgiebig geschlafen haben. Wir alle brauchen also Schlaf, nur jeder hat einen anderen Rhythmus. Die einen brauchen ihre 8 Stunden Schlaf, die anderen kommen mit 5 Stunden aus, es gibt Frühaufsteher und eben auch die Langschläfer. Und auch das viel beschworene Power-Napping mitten am Tag ist für viele die Energiequelle schlechthin.

Schäfchen zählen 2.0

Allerdings ist das Thema Schlaf bei vielen Deutschen kein so einfaches Thema und auch leider keine Selbstverständlichkeit. Ca. 20 Millionen Deutsche leiden an Einschlafproblemen. Und obwohl der Körper müde ist, bleibt der Kopf hellwach. Gedanken kreisen und der Geist mag nicht zur Ruhe kommen. Als Kind wurde uns in solchen Fällen als Einschlafhilfe eine warme Milch mit Honig ans Bett gestellt. Wenn das nicht geholfen hat, holten die Eltern den Klassiker aus der Schublade: „Schafe zählen.“ Na ja – klingt romantisch, aber die Erfolgsquote war eher gering und bis heute ist mir auch nicht wirklich klar, warum man ausgerechnet Schafe zählen soll, um einschlafen zu können.

Aber was hilft denn nun, wenn man mal wieder nachts wachliegt? An Schafe denken hat schon nicht als Kind funktioniert und zu allen Überfluss schmeckt die heiße Milch mit Honig dank der Modekrankheit Laktoseintoleranz auch nicht mehr. Ein Blick aufs Smartphone könnte in der heutigen schönen, neuen digitalen Welt vielleicht helfen. Im App-Store gibt es zahlreiche Apps zum Thema „Einschlafhilfe“. Sleep Pillow ist zum Beispiel solch eine App, die nicht mit Schafen arbeitet, sondern über 70 beruhigende Aufnahmen in petto hat. Vom Glockenspiel im sanften Wind, über leises Gerede bis hin zu einem plätschernden Bach bietet die App Hintergrundgeräusche, die 1000-mal schöner sind als blökende Schafe.

Der Morgen danach …

Tja, und dann ist man endlich dank plätscherndem Bach eingeschlafen, bricht auch schon wieder der neue Morgen an. Und egal, ob man schlecht einschlafen kann oder allgemein ein guter Schläfer ist: Das Aufstehen in der Früh fällt (fast) jedem schwer. Gerade auch dann, wenn es draußen noch dunkel ist und selbst die frühen Vögel noch nicht auf Wurmjagd gegangen sind. Und mal Hand aufs Herz: Wer mag schon die klassischen Weckersignaltöne am Morgen. Gerade die typischen Wecker am Bett (meistens noch aus grauer Vorzeit, bevor es dieses Internet gab) haben Wecktöne auf Lager, die direkt aus der Hölle kommen müssen. Kein Wunder, dass die Laune gleich am frühen Morgen im Keller ist und selbst der erste Kaffee über den noch tiefsitzenden Schreck vom Alarm die Laune nicht anheben kann. ABER wir leben ja mittlerweile mitten im Zeitalter des Internets und solch ein furchtbares Erwachen muss heutzutage nicht mehr sein. Deshalb schmeißt den klassischen Nachttischwecker aus dem Fenster und schnappt euch euer Smartphone. Ab in den App-Store und endlich eine „Aufweckhilfe mit speziellen Weckerfunktionen“  herunterladen. In der schönen neuen Welt kann man sich auch entspannt wecken lassen. Hier sind einige App-Tipps, die bestimmt kein böses Erwachen zulassen werden:

Sleep Cycle Alarm Clock

Die intelligente App erkennt mit dem Mikrofon und Bewegungssensoren die aktuelle Schlafphase und weckt einen in einem festlegten Zeitfenster in einer leichten Schlafphase auf. Dadurch fühlt man sich beim Aufwachen wesentlich erholter und steht viel leichter auf.

Warmly

Der Alarm steigt ganz langsam an. Und auch der Weckton lässt sich individuell anpassen. Endlich geweckt werden vom Rauschen der Kaffeemaschine oder eines Katzenmiauens – ein schöner Start in den Tag.

Tipp für alle Power-Napper: Sleep Cycle power nap 

Falls der normale Schlaf mal nicht reicht: Das Geheimnis eines erfolgreichen kurzen Schläfchens ist es, nicht in eine tiefe Schlafphase zu fallen. Wacht man aus dieser abrupt auf, ist man meist müder als vor der Schlafpause. Die schlaue App weckt den Schlafenden im Zeitrahmen von 20, 45 oder 120 Minuten genau dann angenehm auf, bevor dieser in den Tiefschlaf kippt.

 

Weck-Apps aus der Hölle

Hier drei Beispiele, die für meinen Geschmack als menschenfeindlich zu betrachten sind:

Maths Alarm Clock  

Besonders mies, denn der Wecker kann nur mit Erfüllen einer Matheaufgabe ausgestellt werden. Klappt sicherlich super, wenn man mitten aus dem Tiefschlaf gerissen wird. Good luck with that.

Wake N Shake (iOS)  

Gedacht für Morgenmuffel und deshalb extra unverschämt laut! Plus: Man wird zusätzlich mit einem Blinklicht aus dem Schlaf gerissen. Der Weckton lässt sich nur durch längeres Schütteln des iPhones ausschalten. Danke, nein!

Morning Routine (Android) 

Der Wecker geht erst aus, wenn man aus dem Bett springt und ein Foto von einem vorher definierten Gegenstand in der Wohnung macht. Klar, so kann man auch aus dem Bett kommen, aber im Halbschlaf durch die Wohnung zu irren, um was auch immer zu fotografieren. Nein – da bin ich raus!

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